Donnerstag, 30. Oktober 2014

Fair gehandeltes Gold – jetzt auch in der Schweiz



Die Schweiz – Drehscheibe des globalen Goldmarkts. Rund 70% der Gold-Raffinierung findet hier statt. Mehr als die Hälfte davon wird danach zu Uhren und Schmuck  verarbeitet. Gleichzeitig sind weltweit über 100 Millionen Menschen direkt oder indirekt vom kleingewerblichen Bergbau abhängig. Sie gehen unter Tag, um nach einem unserer beliebtesten Schätze zu suchen: Gold. Im Gegensatz zu großen industriellen Minen ist die Goldgewinnung im kleingewerblichen Bergbau mit geringerem Mechanisierungsgrad sehr arbeitsintensiv. Bei der harten Arbeit sind die Mineure und Arbeiterinnen gefährlichen Bedingungen ausgesetzt. Zudem erhalten sie  meist nur einen bescheidenen Preis und leben unter schweren Bedingungen. Die finanziellen Verhältnisse dieser Arbeiter und Familien sind oft prekär. Entsprechend fehlt es Gemeinden, die vom Bergbau leben, häufig an sanitären Einrichtungen und sauberem Trinkwasser, die Wohnverhältnisse sind sehr bescheiden – es gibt keinen oder nur begrenzten Zugang zu Schulbildung und Gesundheitsversorgung. Entsprechend groß  ist  die  Notwendigkeit  für  sicherere  Arbeitsbedingungen,  fairen  Marktzugang,  Umweltschutz  und Transparenz im Handel. Deshalb leistet Fairtrade Pionierarbeit und engagiert sich für den besseren Schutz von Mensch und Umwelt im kleingewerblichen Bergbau – damit die Minenarbeiter, ihre Familien und Gemeinden ihre  Situation aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können.

Wie wirkt Fairtrade?

Zentral für eine selbstbestimmte und nachhaltige Zukunft der Mineure, ihrer Familien und Gemeinschaften sind die Legalisierung und Formalisierung führen zu gestärkten Organisationen. Mit dem Zusammenschluss zu legalen Minenorganisationen werden die Rechte der Mineure geschützt und die Entwicklung der lokalen Gemeinden gefördert. Der  Aufbau  langfristiger  und  transparenter  Handelsbeziehungen macht zertifi zierte Minenorganisationen unabhängig von oft ausbeuterischen Zwischenhändlern. Der Fairtrade-Mindestpreis ist substanziell höherer als der Verkaufspreis, den marginalisierte Minen normalerweise erhalten. Fairtrade-zertifi zierte Minen erhalten über den garantierten Mindestpreis  hinaus  eine  Fairtrade-Prämie  in  der  Höhe von 2000 USD pro Kilogramm Gold. Diese zusätzlichen Einnahmen  werden  nach  demokratischen  Kriterien  in  Gemeinschaftsprojekte  wie  Schulen  und  Gesundheitszentren sowie in die Verbesserung betrieblicher Abläufe investiert. Das stärkt die Eigenverantwortung der Produzenten nachhaltig. Der Fairtrade-Standard verbietet missbräuchliche Kinderarbeit, Zwangsarbeit und andere Formen der Diskriminierung.  Die  Zertifizierung  schreibt  Schutzkleidung  sowie Maßnahmen zu Gesundheitsschutz und Unfallprävention vor.  Die  nationalen  Umweltgesetze  müssen  eingehalten werden. Der Einsatz von Chemikalien zur Goldgewinnung unterliegt klaren Richtlinien.