Donnerstag, 19. Juni 2014

Filmtipp: Näherinnen in der Türkei und Bulgarien / Niedriglöhne bei Hugo Boss



In dem 9-minütigen Film „Das reine Elend. ArbeiterInnen in der Modeindustrie Bulgariens und der Türkei der Clean Clothes Campaign berichten Arbeiterinnen und Arbeiter von ihren Lohn- und Lebenssituationen. Sie nähen für Marken wie Hugo Boss, Zara, H&M, Max Mara, Lea H, Benetton.



In seiner aktuellen Ausgabe geht das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ auf den wenig vorbildlichen Umgang der Modefirma Hugo Boss mit den Vorwürfen der  „Clean Clothes Campaign“ bezüglich der Zahlung von Niedriglöhnen in der Türkei und Kroatien ein. So erhalten die Näherinnen und Näher in beiden Ländern monatliche Nettolöhne von gerade einmal 308 bis 440 Euro. Damit hinkt das Luxus-Modelabel seinen eigenen Sozialstandards weit hinterher. In denen steht, die Vergütung müsse „für den Lebensunterhalt der Beschäftigten und ihrer Familien ausreichend sein“. Das festgelegte Existenzminimum pro Familie liegt in der Türkei allerdings bei 1002 Euro, die offizielle EU- Armutsuntergrenze in Kroatien bei 554 Euro. Auf einen Fragebogen der Kampagne reagierte das Unternehmen nicht, ließ aber in der vergangenen Woche seine Anwälte dafür sorgen, dass der Name Hugo Boss aus einer Pressemitteilung getilgt wurde. Das Unternehmen selbst äußerte sich auf Anfrage nicht.

Quelle: KfsK, Spiegel