Mittwoch, 4. Juni 2014

FAO-Weltfischereibericht – verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Fisch erforderlich


Alle zwei Jahre veröffentlicht die Welternährungsorganisation (FAO) den SOFIA-Report (The State of World Fisheries and Aquaculture). Darin wird der Versuch unternommen, die Entwicklung der Fischbestände bis 2012 weltweit möglichst realistisch abzuschätzen. In dem Statusbericht kommt die FAO zu dem Ergebnis, dass Fisch einer der wichtigsten Eiweißlieferanten für rund die Hälfte der Weltbevölkerung ist. Fisch zählt mit einem Wert von fast 130 Milliarden Dollar weiterhin zu einem der meist gehandelten Güter der Welt. Darüber hinaus bilden Fischerei und Fischzucht die Existenzgrundlage für mehr als zehn Prozent der Menschheit.

Wirtschaftlicher Anreiz als Hebel für mehr Nachhaltigkeit

Die Ergebnisse unterstreichen die Dringlichkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Ressource Fisch. Ein rücksichtsloser Umgang mit den Fischbeständen hätte nicht nur dramatische Auswirkungen auf das Ökosystem Meer, sondern auch auf die Lebensgrundlage großer Bevölkerungsteile. Der Marine Stewardship Council (MSC), eine internationale gemeinnützige Einrichtung, hat 1999 den Auftrag angenommen, den Fischereisektor auf globaler Ebene nachhaltiger zu gestalten. Seine Arbeit fußt auf dem Mechanismus des Marktdrucks – wirtschaftlicher Anreiz als wirkungsvoller Hebel für mehr Nachhaltigkeit. Fordern Händler, Verarbeiter aber auch Konsumenten ein "Nachhaltigkeitszeugnis" als Voraussetzung für den Bezug von Fisch, sind Fischereien am ehesten bereit, ihre Arbeitsweise auf Nachhaltigkeitskriterien überprüfen zu lassen und notwendige Veränderungen vorzunehmen.

Neun Prozent des weltweiten Fischfangs aus nachhaltiger Fischerei

Seit seinem Bestehen konnte der MSC 2666 Händler, Verarbeiter und Unternehmen weltweit davon überzeugen, dass sie ein solches Nachhaltigkeitszeugnis für ihren Fisch benötigen. Heute dürfen 223 Fischereien ihren Fang mit dem MSC-Siegel kennzeichnen. Sie haben bewiesen, dass sie nur so viel fischen wie wieder nachwachsen kann, Rücksicht auf das marine Ökosystem nehmen und ein effektives Management haben. Zusammen fangen diese Fischereien acht Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte - das entspricht etwa neun Prozent der weltweiten Fangmenge aus Wildfang. Um zu sehen, ob dieses Engagement tatsächlich zu einem besseren Zustand der Meere beiträgt, startete der MSC 2012 ein umfassendes Monitoring-Programm, um die ökologischen und strukturellen Auswirkungen des MSC sorgfältig zu dokumentieren und veröffentlicht diese regelmäßig im sogenannten "Global Impacts Report". Dieses Programm belegt, dass zertifizierte Fischereien nachweislich zu einer verantwortungsbewussten Bewirtschaftung der von ihnen genutzten Fischbestände beitragen.
Quelle: forum Nachhaltig Wirtschaften 

Hier geht es zum aktuellen "Global Impacts Summary Report“ des MSC (engl.):

Hier geht es zur Pressemeldung der FAO bezüglich des SOFIA-Reports (engl.):