Montag, 22. Juli 2013

Wenig Erfreuliches aus der Elektronikbranche



Erschreckende Zustände auch in Europa
Zu viele Überstunden, Leiharbeit, schwache Gewerkschaften, nicht zu erfüllende Quoten: Das sind oftmals Merkmale von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Elektronikbranche. Aber nicht in Taiwan oder China, sondern gleich nebenan, beim EU-Mitglied Polen. Hier werden polnische Arbeiter, die für die chinesische Firma Chung Hong Holdings Limited arbeiten, systematisch ausgebeutet. Ans Licht gebracht hat dies unter anderem die polnische Doktoratsstudentin und Aktivistin Malgorzata Maciejewska die von Oktober bis Dezember 2011 als Leiharbeiterin bei Chung Hong arbeitete. …
 
Nichts als leere Versprechen
Auch über Apple und seinen Hauptzulieferer, das chinesische Unternehmen Foxconn, gibt es wenig Rühmliches zu berichten. Nach einer Selbstmordwelle unter den Arbeiterinnen und Arbeitern und harscher Kritik an den Arbeitsbedingungen in den chinesischen Foxconn-Werken versprachen Apple und Foxconn in einer Veröffentlichung der Fair Labor Association (FLA) Ende März 2012 wesentliche Neuerungen bis zum 1. Juli 2013 einzuführen, darunter Beschränkung der Überstunden auf das rechtliche Maximum und höhere Löhne. "Bedauerlicherweise wurde nun klar, dass Apple und Foxconn ihre Versprechungen nicht eingehalten haben. Für die Arbeiterinnen und Arbeiter heißt das weiterschuften zu Hungerlöhnen", kritisiert Andrea Ben Lassoued, Leiterin der Südwind-Kampagne Clean-IT, die sich für faire Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie einsetzt. …