Sonntag, 24. März 2013

Kontrastprogramm Havanna



Vom kleinen San José (s. vorheriger Blogbeitrag), der Hauptstadt des ebenso kleinen Costa Ricas, mit seinen modernen Shoppingcentern, Werbetafeln und Fastfood-Restaurants in die geschichtsträchige Metropole Havanna mit seinen mehr als zwei Millionen Einwohner – das sind Gegensätze pur, nur wenige Flugstunden voneinander getrennt.

Tolle Atmosphäre


In der Hauptstadt Kubas lebt jeder fünfte Inselbewohner. Der erste Eindruck ist überwältigend, besonders wenn man durch Habana Vieja bummelt. In der größten zusammenhängenden kolonialen Altstadt Lateinamerikas drängen sich knapp 2000 historische Gebäude, ein Viertel davon aus der frühen Kolonialzeit. Und obwohl ein dichtes Gewusel von Menschen, Fahrradtaxis, Pferdekutschen und zu Taxis umfunktionierten Oldtimern das Bild prägt, gehen die Uhren hier anders und definitiv langsamer als bei uns.

In einer anderen Zeit


Apropos Uhren: am Morgen nach meiner Ankunft hatte ich einen Termin beim Reiseveranstalter, für den ich an der besagten Kubareise (s. vorheriger Blogbeitrag) teilnehme. Fünf Minuten vor der vereinbarten Uhrzeit stand ich vor dem Büro und wunderte mich, dass man mir sagte, man hätte eigentlich gar nicht mehr mit mir gerechnet. Komisch! Des Rätsels Lösung: Auf Kuba gilt seit zwei Wochen die Sommerzeit, was die Stewardess bei der Zeitangabe nach der Landung – auf die ich mich verlassen hatte – vergessen hatte zu erwähnen. 

Geniale Liveshow


An meinem zweiten Abend ging ich abends auf der Dachterrasse eines naheliegenden Hotels ein Bier trinken, nichtsahnend was der Abend an Überraschungen für mich bereit halten sollte. Gegen 22.30 Uhr begann dort ein Konzert einer der angesagtesten Son-Bands Kubas, die in der Mitte den 1920er gegründet worden war. Und als wäre das noch nicht genug, kamen die Tänzer einer ebenso bekannten Salsaschule vorbei, um kräftig abzutanzen. So etwas hatte ich nun wirklich noch nicht gesehen. Abgesehen vom optischen Leckerbissen, hatten die Jungs und Mädels es einfach drauf. Mein Gemütszustand schwankte ständig zwischen völliger Begeisterung und totalem Frust.

Steinzeit-Internet


Und nun leider eine schlechte Nachricht für alle Fans dieses Blogs. In Kuba ist Internet kaum verfügbar, extrem langsam und dafür aber sauteuer. Rund sechs US-Dollar für eine Stunde, WLAN acht Euro/Std. Und außerhalb von Havanna sieht es noch trüber aus. Zudem bin ich ja mit einer Reisegruppen unterwegs und komme wohl nicht immer zum regelmäßigen Blogschreiben. Wenn Ihr also eine Weile nichts von mir hört, liegt das weniger an meinem guten Willen, als an der wirklich schwierigen Lage vor Ort. Schaut trotzdem mal ab und an rein. Spätestens ab dem 10.4. läuft dann alles hoffentlich wieder reibungslos.